Am 18.11.1967 wurde im Gasthaus `St. Martin`, Birkenring , (seinerzeit Inhaberin Frau Gertrud von Strünck) unter Anwesenheit von 30 Nachbarn und der Teilnahme des Oberamtmanns der ehrwürdigen Nachbarschaften der Stadt Andernach, Herrn Gustav Stellmacher, die Nachbarschaft mit dem Namen St.-Stephan gegründet.
Am 02.03.1968 wurde dann an gleicher Stelle der 1. Schöffenstuhl gewählt, der sich wie folgt zusammensetzte:
Amtmann Walter Steindorf
Vizeamtmann Hans Müller
Schriftführer und Kassierer Gerhard Firley
Beisitzer Gertrund von Strünck, Werner Diewald, Werner Wirz
Die Satzung wurde am 18.03.1968 beim Gelog eingebracht und von 74 anwesenden Mitgliedern beschlossen.
Die St.-Stephan-Nachbarschaft ist die zweitjüngste in der Geschichte der Andernacher Nachbarschaften. Sie erstreckt sich südlich der B9 von der Tankstelle Erich Dötsch bis zur Firma Dünchem (also der Bereich der heutigen Südhöhe 1, 2 und 3).
Von Beginn an standen der Nachbarschaft die nachfolgenden Amtmänner vor:
1967 – 1974 Walter Steindorf
1974 – 1993 Harald Mittler
1993 – 1998 Renate Müller
1998 – 2007 Otmar Pinter
2007 – 2008 Gerhard Remer
seit 2008 Albrecht Schmitz
Die St.-Stephan-Nachbarschaft machte sich zur Aufgabe, die Mitgliederschar und deren gutes nachbarschaftliches Verhältnis stets durch Aktivitäten wie z.B. Sommerfeste oder Ausflüge jeglicher Art zu bewahren. Satzungsgemäß verankert ist sogar die jährliche Durchführung eines Sankt-Martin-Umzugs. Nicht selten ging diese Veranstaltung mit einem gemeinsamen Döppekoche-Essen für die Mitglieder einher. Die Kinder freuen sich immer wieder auf die traditionelle Sankt-Martins-Brezel.
Als eine besonders soziale Aufgabe übernahm die Nachbarschaft sehr früh schon eine Patenschaft über zwei indische Kinder, die bis zum Abschluss ihrer schulischen Ausbildung andauerte.
Auch in stadtpolitischen Fragen die Südhöhe betreffend schaltete sich der jeweilige Schöffenstuhl immer wieder mit Verbesserungsvorschlägen oder Bedenken zum Wohle ihrer Mitglieder ein.
Wie viele andere Nachbarschaften in Andernach auch, werden jährlich an alle Ereignisse der Nachbarschaft, die aus dem Raum Andernach und aus der ganzen Welt in Form einer handgeschriebenen Chronik festgehalten.
Zur Zeit weist die St.-Stephan-Nachbarschaft insgesamt 95 Haushaltsvorstände auf. Insbesondere aus Gründen der Überalterung droht eigentlich allen Nachbarschaften der allmähliche Zerfall, wenn nicht alle Anstrengungen in der Zukunft der Mitgliedergewinnung gilt. Hier wird im besonderen die Konzentration auf die Gewinnung junger Menschen liegen, damit diese doch schon sehr alte Tradition (seit dem 16. Jahrhundert) nicht verloren geht.
Albrecht Schmitz
Günter Troes